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Dem englischen Ingenieur und Umweltaktivist Martin Bacon ist es gelungen, einen funktionierenden Kaffee-Antrieb zu entwickeln. Als Beweis für dessen Leistungsfähigkeit kam ihm das Aufstellen eines GUINNESS WORLD RECORDS™ REKORDS gerade recht.

Seine "Bean Machine", einen Ford P100 Pick-up hat der 42-Jährige mit einer Vergasungsanlage ausgestattet, die auf der Ladefläche montiert ist. Auf diese Weise erzielte er bei seiner Rekordfahrt auf dem Woodford Airfield in Stockport, bei Manchester (GB) eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 105,451 km/h.

Statt mit dem sonst üblichen Holz, füttert Martin seinen Antrieb mit Kaffee-Pellets, dem Abfallprodukt beim Kaffee machen. Diese Pellets werden in der Vergasungsanlage in einem Kohlefeuer erhitzt, wobei Wasserstoff und Kohlenmonoxid entstehen. Anschließend wird das Gas abgekühlt und gefiltert, bevor der Wasserstoff verbrennt und den unmodifizierten Benzinmotor antreibt.

Um das Fahrzeug zu starten wird aber dann doch mehr benötigt, als nur den Schlüssel zu drehen. Zuerst muss der Ofen gezündet und befeuert werden - mit Spänen und Feuerzeug - bevor die Kaffee-Pellets eingefüllt und der Gasdruck aufgebaut werden kann.

Am Tag des Rekordversuchs war es sehr kalt, was aber keine weiteren Probleme verursacht hatte. Als der Ofen erst einmal lief und der Gasdruck zufrieden stellend war, konnte es direkt losgehen. Bereits im ersten Durchgang gelang es Martin, die Mindestanforderung von 100 km/h für diese neue GUINNESS WORLD RECORDS™ REKORDKATEGORIE hinter sich zu lassen. Im zweiten Durchgang war er etwas langsamer und weit von seiner Trainingsform entfernt, so dass er noch einige Optimierungen am Motor vornahm, um das Letzte aus seiner "Bean Machine" herauszuholen.

Offensichtlich waren diese Veränderungen zielführend, denn mit seinem dritten und letzten Versuch für den Tag gelang es ihm, sich den GUINNESS WORLD RECORDS™ REKORD zu sichern.

Nach dem erfolgreichen Rekordversuch sagte Martin: "Ich bin so begeistert, dass wir es geschafft haben, diesen Rekord aufzustellen. Wir haben wirklich wirklich das schnellste Auto dieser Art gebaut, was doch am Ende sehr lange gedauert hat. Andererseits ist es mit jedem Fahrzeug möglich, auf diese Art des Antriebs umzurüsten."

In der Tat wurden diese Anlagen - hauptsächlich zur Vergasung von Holz genutzt - überwiegend während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. Man schätzt, dass es zu dieser Zeit speziell in England mehr als 100.000 solcher Fahrzeuge gegeben hat, unter ihnen auch Busse und LKWs. Weltweit sollen etwa 900.000 solcher Fahrzeuge im Einsatz gewesen sein.