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Die Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 steht vor der Tür. Um schon mal in Turnierstimmung zu kommen, werden wir in den kommenden Tagen auf die Geschichten zurückblicken, die hinter einigen der wichtigsten Rekorden des „schönen Spiels“ stehen.

Wir beginnen mit einem von Brasiliens meistgefeierten Fußballhelden, Ronaldo, und seinem GUINNESS WORLD RECORDS Titel der meisten erzielten Tore bei einer FIFA Weltmeisterschaft. Mehr als ein Jahrzehnt lang war Ronaldo Brasiliens Top-Stürmer.

Mit seiner Kraft, seiner Schnelligkeit und der vielbewunderten Nervenstärke im Abschluss war Ronaldo ein wahres Komplettpaket.

Die Liste seiner Erfolge ist enorm lang und beinhaltet Stationen bei großen Vereinen wie Inter Milan, Barcelona und Real Madrid.

Er ist auch einer von nur zehn Spielern, die die Ehre hatten, die Auszeichnung des „FIFA Spieler des Jahres“ mehr als einmal zu erhalten – hier steht er in einer Reihe mit Spielern wie Johan Cruyff, Marco von Basten und Lionel Messi. Ronaldo erhielt den Ballon d’Or in den Jahren 1997 und 2002.

Noch ein wenig beeindruckender ist die Tatsache, dass er einen der wichtigsten GUINNESS WORLD RECORDS Fußballrekorde hält: die meisten Tore eines Spielers bei einer FIFA Weltmeisterschaft. Ronaldo traf 15-mal ins Tor bei diesem größten aller Fußballevents (viermal in Frankreich 1998, achtmal in Japan/Korea 2002 und dreimal in Deutschland 2006).

Geboren wurde Ronaldo am 18. September 1976 als Ronaldo Luís Nazário de Lima. Seine Karriere nahm ihren Anfang bei Cruzeiro, wo er am 7. September 1993 sein Debüt in der ersten Liga in einem Spiel gegen Corinthians feierte – zwei Wochen vor seinem 17. Geburtstag.

In seiner ersten Saison erzielte er beeindruckende 12 Tore in 14 Begegnungen. Das brachte ihm die Aufmerksamkeit des Nationaltrainers ein, und so stand er 1994 im siegreichen World Cup Kader für die WM in den USA. Tatsächlich kam er während des Turniers nicht zum Einsatz, aber sein Ruf als junges Talent bestätigte sich, als er kurz darauf nach Europa zum holländischen PSV Eindhoven wechselte.

Es folgten Stationen beim spanischen Giganten Barcelona (für die damalige Rekordsumme von 19,5 Mio. Dollar) und bei Inter Mailand, wohin er für rekordbrechende $27 Mio. Dollar wechselte.

Bei den FIFA Weltmeisterschaften in Frankreich 1998 befand sich der Hype um den brasilianischen Stürmerstar auf seinem Höhepunkt und Journalisten feierten ihn als den besten Fußballer der Welt.

Ronaldo eröffnete sein Weltmeisterschaftstor-Konto beim Zweitrundensieg gegen Marokko, mit einem zielgenauen Schuss in der neunten Minute (Endstand 3:0). Es folgten ein Doppeltorerfolg im Spiel gegen Chile und ein weiteres Traumtor gegen die Niederlande im Halbfinale.

Im Finale gegen Frankreich schließlich sorgte Ronaldo für einige Verwirrung, da sein Name ursprünglich nicht in der Mannschaftsauflistung stand. Es wurde vermutet, dass er sich in der Vorbereitung eine Verletzung zugezogen hatte, aber rechtzeitig zum Anstoß erschien er auf dem Rasen.

Dort musste sich ein angeschlagen wirkender Ronaldo jedoch Zinedine Zidane in einem einseitigen Spiel geschlagen geben und Frankreich wurde zum ersten Mal Weltmeister.

Nach dem Turnier festigte Ronaldo seinen Ruf als der weltbeste Stürmer und spielte für Inter Mailand in bestechender Form, bis er sich im Spiel gegen Lecce im November 1999 einen Sehnenriss zuzog.

Seine Rückkehr im folgenden April wurde ein Debakel: Nach nur neun Minuten erlitt er einen Kreuzbandriss im selben Knie und fiel erneut aus.

Dadurch verpasste Ronaldo die Qualifikationsspiele Brasiliens für die WM 2002 in Japan und Korea, in denen das Team ohne ihn eine wenig beeindruckende Leistung hinlegte.

Seine Rückkehr, gerade rechtzeitig zum Turnierbeginn, war eine kleine Sensation und durch seine Inspiration und Leistung führte Ronaldo Brasilien zum fünften Weltmeistertitel.

Als Teil der drei „Rs“ – neben Stürmerkollegen Rivaldo und Ronaldinho – beendete Ronaldo diese Weltmeisterschaft als Torschützenkönig mit acht Toren. Abgesehen vom Spiel gegen England im Viertelfinale, schoss er in jeder Begegnung ein Tor.

Im Finale gegen Deutschland in Yokohama (Japan) gelang es ihm mit zwei Toren, den Rekord seines Landsmannes Pelé von insgesamt 12 Toren bei FIFA Weltmeisterschaften einzustellen.

Aufgrund seiner überragenden Darbietung während des Turniers, folgte schon bald ein weiterer Rekordsummen-Wechsel, diesmal zu Real Madrid (für 46 Mio. Euro).

Obwohl es zunehmend Kritik an Ronaldos Gewicht und seiner Fitness gab, nominierte ihn Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira auch 2006 erneut für die Weltmeisterschaft in Deutschland.

Seine zwei Tore gegen Japan im dritten Spiel machten ihn zum 20. Spieler, der in drei verschiedenen WMs Tore erzielt hat.

Zudem brach er den von Gerd Müller aufgestellten Rekord der meisten bei FIFA WMs geschossenen Tore durch sein 15. und letztes Weltmeisterschaftstor im Zweitrundenspiel gegen Ghana.

Brasilien wurde schließlich im Viertelfinale von Frankreich aus dem Turnier geschossen (0:1 durch ein Tor von Thierry Henry), aber Ronaldo hatte sein Stück Fußballgeschichte geschrieben.

Der letzte Wechsel zu einem großen europäischen Verein fand 2007 statt, diesmal ging es zum AC Mailand. Vier Jahre später beendete Ronaldo seine Karriere beim brasilianischen Verein Corinthians und musste sich den Knieverletzungen, die ihn während seiner Karriere immer wieder verfolgt hatten, geschlagen geben.

Seine Zeit verbringt Ronaldo heute an der Rennstrecke (als Mitbesitzer des Rennstalls A1 Brazil) und auf internationalen Pokerturnieren.

Kürzlich sagte Ronaldo in einem Interview mit Football Italia, er gehe davon aus, dass sein Rekord bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in seiner Heimat gebrochen werde.

Miroslav Klose (Deutschland) liegt mit 14 Toren nur ein Tor hinter Ronaldos Rekordmarke und der Brasilianer geht stark davon aus, dass der Lazio-Stürmer ihn diesen Sommer überholen wird.

„Klose ist 35 Jahre alt, er hätte ja auch schon längst aufhören können!“, scherzte Ronaldo. „Aber ganz im Ernst, ich bin stolz auf meine Karriere und auf die Rekorde, die ich aufgestellt habe. Aber ich weiß, dass sie eines Tages jemand brechen wird.“

Kloses Benennung als einziger „richtiger“ Stürmer in der diesjährigen Mannschaftsaufstellung der Deutschen sollte ihm genug Zeit geben, um einen neuen Rekord aufzustellen.

Im Gespräch mit fifa.com gab sich Klose zuversichtlich: „Ich werde zu 100 % auf das Turnier vorbereitet sein. Ich fühle mich fit und auf dem richtigen Weg.“

„Die Fitnesstrainer kennen mich sehr gut und wissen, was ich brauche. Daher geht alles in die richtige Richtung“, fügte er hinzu.
„Für mich ist entscheidend, dass ich fit bin und das Wichtigste ist die Mannschaft. Ich bin davon überzeugt, dass in einem Team, das sein Bestes gibt, der Stürmer seine Chancen bekommt. Jeder, der mich kennt, weiß, dass der Torrekord eines meiner Ziele ist.“